Afrikanische Vornamen – und ihr ganz besonderer Zauber
Wussten Sie, dass es in den 53 Ländern des afrikanischen Kontinents mehr als 2000 Sprachen gibt? Entsprechend breit gefächert ist auch die Auswahl mit Blick auf afrikanische Vornamen. Diese zeichnen sich in der Regel nicht nur durch ihre bemerkenswerte Geschichte aus, sondern sie werden üblicherweise auch dem jeweiligen landesüblichen Dialekt angepasst. Insgesamt ist die Kultur der Namensvergabe an Jungen und Mädchen gänzlich anders, als es hierzulande der Fall ist. Während sich viele Eltern in westlichen Gefilden meist eher nach einem attraktiven Klang, einer schönen Schreibweise oder an eine tiefere Bedeutung mit Blick auf familiäre Hintergründe interessieren, ist das bei afrikanischen Eltern anders. Sie benutzen nämlich gerne afrikanische Vornamen, die Aufschluss über den Verlauf der Geburt geben. So existieren afrikanische Vornamen, die angeben, ob während der Stunden der Niederkunft der Mond schien oder ob die Sonne am Himmel stand, ob gerade Frieden herrschte oder ob das Baby zu Kriegsszeiten zur Welt gekommen ist. Mädchen, die in Ruanda das Licht der Welt erblicken, heißen in Anlehnung hieran oftmals Mukantagara. Dieser Name bedeutet übersetzt so viel wie „zu Zeiten des Krieges geboren“.
Vergabe von Wochennamen kann bei afrikanischen Vornamen Tradition sein
Kommt in Namibia ein Junge in einer Vollmondnacht zur Welt, lautet sein Name nicht selten „Badru“. Denn diese Bezeichnung steht für „bei Vollmond geboren“. Sogar die Vergabe von Wochennamen spielt in Bezug auf afrikanische Vornamen eine zentrale Rolle. Wer beispielsweise an einem Freitag das Licht der Welt erblickt hat, heißt mitunter „Danjuma“. Allerdings nur dann, wenn man nigerianische Wurzeln hat, denn in Ghana heißt „an einem Freitag geboren“ „Kofi“ – und eben nicht „Danjuma“.
Afrikanische Vornamen besonderer Art
Was den meisten Eltern in hiesigen Kulturkreisen nur selten in den Sinn kommt, ist in Afrika gang und gäbe. So geben frisch gebackene Mütter und Väter ihrem Nachwuchs gerne den Vor- und Zunamen eines afrikanischen Politikers oder eines berühmten Menschen. Dieser wird kurzerhand komprimiert und als Vorname für das Baby genutzt. Dabei tun dies die Eltern nicht etwa, weil sie die Leistungen bzw. die politischen Ansichten der jeweiligen Person besonders zu schätzen wüssten, sondern es hat einen ganz anderen Grund. So hoffen sie vielmehr, dass ihr Sohn oder ihre Tochter künftig auch so erfolgreich, reich und berühmt wird, wie der Namensvetter aus der Politik. Übrigens entscheiden sich etliche Elternpaare ebenso dafür, ihren Sprösslingen Namen wie „AngelaMerkel“ zu geben. Weitaus positiver und glanzvoller ist da de facto der Vorname BarackObama, der sich in zahlreichen afrikanischen Ländern einer großen Beliebtheit erfreut.
Afrikanische Vornamen mit religiösem Hintergrund
Religionen bzw. das Anbeten verschiedener Gottheiten genießt in Afrika höchste spirituelle Priorität. Aus Gottesfurcht und tiefster Überzeugung heraus stehen afrikanische Vornamen daher in enger Verbindung zu den frommen Traditionen des Landes. So tragen viele Kinder in diesem wunderbaren Kontinent muslimische Namen. Daher sind afrikanische Vornamen wie „Youssef“ für Jungen oder „Mariam“ für Mädchen fast allgegenwärtig. Darüber hinaus steckt in den Vornamen auch jede Menge Hoffnung. Mütter und Väter wünschen sich nichts sehnlicher, als das ihr Sprössling möglichst schön, fromm, hilfsbereit oder tapfer werden möge. Auch Erfolg, Reichtum, Gesundheit oder Zielstrebigkeit wird in Form von Namen zum Ausdruck gebracht. Eltern, die sich einen tapferen Nachkommen erhoffen, nennen ihr Kind deshalb gerne „Tau“ oder „Letsego“. Dies steht für Löwe sowie für Rüstung. Auch „Fenyang“ ist ein Name, der in Afrika gerne vergeben wird, denn er steht für Kampfeslust, Siege und Erfolg. „Kafele“ wiederum steht für „begehrenswert“ und „schön“, während der Vorname „Zula“ die „wunderbare“ Eigenschaft ausdrücken soll.
Das sollten Sie über afrikanische Vornamen noch wissen
Es ist in Afrika nichts Ungewöhnliches, dass nicht nur die Buchstaben der Namen ausgesprochen werden, sondern dass man nach alter Tradition auch spezielle Laute verwendet. Diese Laute – beispielsweise ein Schnalzen, ein Klacken mit der Zunge oder ein Zwitschern – lässt sich mit unserem Buchstabenschema nicht ausdrücken. Das macht es hierzulande mitunter schwierig, afrikanische Vornamen tatsächlich korrekt auszusprechen.